Wie du einem abgelenkten Kind im Klassenzimmer helfen kannst

Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Kinder im Unterricht oder beim Lernen zu Hause abgelenkt sein können
  • Es gibt viele Möglichkeiten, wie Lehrkräfte Kindern helfen können, sich im Unterricht weniger ablenken zu lassen
  • Lehrkräfte können in Erwägung ziehen, visuelle und auditive Ablenkungen aus dem Klassenzimmer zu entfernen.
  • Sie könnten auch Bewegungspausen in den Tag einbauen
  • Erlauben Sie als Lehrkraft den Schülern, Hilfsmittel wie Sichtschutz und Ohrstöpsel zu benutzen.
  • Lehrkräfte sollten eng mit den Eltern und dem Kind zusammenarbeiten, um herauszufinden, was für seine speziellen Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich Kinder ablenken lassen, von Smartphones bis zu Hintergrundgeräuschen. Aber eine Frage bleibt: Wie kann man Ablenkungen in der Schule einschränken?

Hier sind einige Möglichkeiten, mit Ablenkungen umzugehen, die du in deinem Klassenzimmer umsetzen kannst, um einen sicheren Raum zu schaffen, in dem sich die Kinder besser konzentrieren können.

Anpassung an unterschiedliche Lernstile

Nicht jeder lernt auf dieselbe Weise. Manche Menschen lernen, indem sie etwas tun, andere brauchen visuelle Hilfen, wieder andere können einfach zuhören und Anweisungen aufnehmen.

Wenn ein Kind in einer Unterrichtsstunde ist, die nicht zu seinem Lernstil passt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es sich ablenken lässt. Wechsle im Laufe des Tages zwischen verschiedenen Lernstilen, wie z. B. direktem Unterricht, selbstständigen Aufgaben und Gruppenarbeit, und verwende verschiedene Lehrmittel, um das Lernen zu unterstützen.

Visuelle Lerntypen profitieren zum Beispiel von Diagrammen, Tabellen und Videos, während kinästhetische Lerntypen (die durch körperliche Aktivität lernen) praktische Aktivitäten und Experimente benötigen. Die Einbeziehung verschiedener Lerntypen trägt dazu bei, dass die ganze Klasse engagiert bleibt.

Ablenkungen reduzieren

Von großen, hellen Postern an der Wand bis hin zu Leuchtstoffröhren, die den ganzen Tag über brummen - im Klassenzimmer gibt es eine Menge visueller und auditiver Ablenkungen. Überlege dir, was du in deinem Klassenzimmer hast und wie die Kinder davon betroffen sein könnten.

Wenn das Licht besonders hell und laut ist, könntest du es ausschalten? Und könntest du, anstatt viele Poster an die Wand zu hängen, diese leer lassen? Wenn du das Klassenzimmer dekorieren willst, solltest du nur die Rückwände mit Postern und Schildern versehen und den Raum um die Tafel herum frei lassen.

Baue Bewegungspausen in deinen Tag ein

Bewegungspausen können für Kinder, die sich nur schwer konzentrieren können, von Vorteil sein. Strukturierte Bewegung zwischen den Unterrichtsstunden oder Aufgaben bringt die ganze Klasse auf die Beine und verhindert, dass einzelne Schüler/innen herausgehoben werden.

Du könntest zum Beispiel alle Schüler/innen dazu auffordern, in einer Pause auf den Zehenspitzen durch den Klassenraum zu laufen oder ein paar Liegestütze an der Wand zu machen.

Denkpausen einplanen

Wie bei körperlicher Betätigung können auch Denkpausen eine gute Möglichkeit sein, um Kinder zwischen den Aufgaben neu zu konzentrieren. Dabei handelt es sich um schnelle, strukturierte Aufgaben, die nur ein paar Minuten dauern, aber deine Schüler/innen für ein paar Momente von der Aufgabe ablenken, an der sie gerade gearbeitet haben. Das hilft ihnen, sich wieder zu konzentrieren und sich auf die nächste Stunde oder Aufgabe vorzubereiten.

Die Möglichkeiten für Denkpausen sind endlos, egal ob du deinen Schülern etwas Anregendes oder Beruhigendes bieten willst. Du könntest es versuchen:

  • Tiefatmungsübungen
  • Achtsamkeitsübungen
  • Die Schüler in Altersreihenfolge aufstellen (oder in der Reihenfolge der Körpergröße, oder in alphabetischer Reihenfolge)
  • Eine mexikanische Welle durch das Klassenzimmer schicken
  • Mach ein paar Zungenbrecher
  • Mach ein paar Yogastellungen
  • Bitte einige Kinder, freiwillig einen Witz zu erzählen
  • Nimm dir fünf Minuten Zeit, um zu kritzeln oder zu malen
  • Frag ein paar "Würdest du lieber?" Fragen

Halte den Unterricht kurz

Kinder haben im Allgemeinen eine kurze Aufmerksamkeitsspanne - und manche Kinder lassen sich leichter ablenken als andere. Generell gilt, Aufmerksamkeitsspannen wie folgt:

  • 4 Jahre alt: 8-12 Minuten
  • 5-6 Jahre alt: 12-18 Minuten
  • 7-8 Jahre: 16-24 Minuten
  • 9-10 Jahre alt: 20-30 Minuten
  • 11-12 Jahre alt: 25-35 Minuten
  • 13-15 Jahre alt: 30-40 Minuten
  • 16+ Jahre alt: 32-50+ Minuten

Wenn du also eine Klasse voller 6-Jähriger hast und 30 Minuten Unterricht gibst, ist es wahrscheinlich, dass du nicht nur die am leichtesten ablenkbaren Schüler verlierst, sondern die ganze Klasse.

Deshalb ist es am besten, den Unterricht in kleinere, altersgerechte Abschnitte aufzuteilen. Du musst nicht alle 15 Minuten zu einem neuen Thema übergehen, aber du könntest z. B. von der Erklärung einer Aufgabe zur Paararbeit übergehen oder von der stillen Lesezeit zur Diskussion über das Buch in der Gruppe.

Wenn du eine längere Aufgabe hast, die die durchschnittliche Aufmerksamkeit deiner Klasse übersteigt, kannst du die Aufmerksamkeit der Schüler/innen aufrechterhalten, indem du sie bittest, verschiedene, kleinere Aufgaben zu erledigen, die unterschiedliche Arten des Denkens oder Lernens erfordern.

Erlaube allen Kindern, Hilfsmittel zu benutzen

In Klassenzimmern kann es viele Dinge geben, die eine Reizüberflutung auslösen, so dass sich manche Kinder abgelenkt und überfordert fühlen.

Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist, allen Kindern die Möglichkeit zu geben, Hilfsmittel zu benutzen, um ihre sensorischen Auslöser zu bekämpfen. Indem du allen Kindern diese Möglichkeit bietest, vermeidest du, dass ein bestimmtes Kind herausgegriffen wird. Einige Optionen sind:

  • Sichtschutzwände: Sichtschutzwände können einigen Kindern helfen, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, da sie alle visuellen Ablenkungen um sie herum ausblenden.
  • Ohrstöpsel: Ohrstöpsel können helfen, die Lautstärke ablenkender Geräusche zu verringern. So können sich die Kinder auf das konzentrieren, was die Lehrerin oder der Lehrer sagt, oder mit ihrer individuellen Arbeit weitermachen, ohne sich mit dem zu beschäftigen, was um sie herum passiert.

Stressbälle und Zappelphilipps: Ein weicher Ball oder ein Zappelphilipp, den die Kinder unter ihrem Schreibtisch benutzen können, kann ihnen helfen, sich zu konzentrieren, ohne die anderen Kinder abzulenken.

Regeln für die Nutzung von persönlichen Geräten einführen

Da Handys und andere digitale Geräte eine der größten Ablenkungen für Kinder in der Schule sind, solltest du überlegen, ob du die Nutzung dieser Geräte im Unterricht einschränken willst. Dies müsste wahrscheinlich eine schulweite Regelung sein, um sicherzustellen, dass alle Schüler/innen gleich behandelt werden, aber es könnte eine Überlegung wert sein.

Bedenke jedoch, dass einige Schüler/innen Smartphones als Lernhilfen oder aus gesundheitlichen Gründen nutzen. Deshalb muss jede Richtlinie zur Nutzung von Handys im Unterricht für alle Schüler/innen gelten.

Überlege dir deinen Sitzplan

Wo Kinder im Klassenzimmer sitzen, kann sich auf ihre Konzentrationsfähigkeit auswirken. Wenn du weißt, dass ein Kind sich leicht ablenken lässt, kann es sein, dass es im hinteren Teil des Klassenzimmers sitzt, wo es weder die Tafel noch die Lehrkraft sehen kann, was dazu führt, dass es unkonzentriert und zappelig wird. Setze sie stattdessen vorne in den Raum, wo sie die Tafel sehen und guten Blickkontakt zu dir als Lehrkraft halten können.

Sitzt ein leicht ablenkbares Kind neben oder hinter einem anderen Schüler, der viel zappelt, neigt es vielleicht eher dazu, dessen Verhalten zu kopieren. Überlege dir stattdessen, ob du Schüler/innen, die sich gut auf die Aufgaben konzentrieren und ruhig arbeiten, neben leicht ablenkbaren Schüler/innen sitzen lässt, da sie dann eher dazu neigen, das Verhalten des/der ruhigen Schülers/in zu kopieren.

Prüfe das Verständnis und biete Unterstützung an

Gebe nicht einfach Anweisungen und gehe davon aus, dass alle verstanden haben. Überprüfe, ob deine Schüler/innen wissen, was sie tun sollen, und ob sie Unterstützung brauchen, entweder bei der Interpretation der Anweisungen oder bei der Durchführung der Aufgabe selbst.

Wie man leicht ablenkbaren Schülern hilft

Als Lehrkraft triffst du wahrscheinlich auf viele Kinder, die Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren. Es geht darum, ein integratives Umfeld zu schaffen, in dem sich deine Schüler/innen unterstützt fühlen. Von der Minimierung von Ablenkungen im Klassenzimmer bis hin zu individueller Unterstützung gibt es viele Möglichkeiten, wie du Kindern helfen kannst, sich zu konzentrieren und in der Schule erfolgreich zu sein.

Ein regelmäßiger Austausch mit Eltern und Schülern kann dazu beitragen, dass sie sich beim Lernen gestärkt fühlen. Sprich also immer mit den Eltern oder Betreuern deiner Schüler, damit sie wissen, wie sie ihrem Kind helfen können, sich zu Hause weniger abzulenken. Wenn ihr zusammenarbeitet, kann das den Weg für die Schüler/innen viel einfacher machen - und das ist immer das Wichtigste.

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